Ich sehe mehrere Gründe, warum die Integration in Europa – insbesondere aber in Deutschland – gescheitert ist.
Natürlich handelt es sich hierbei um meine persönliche Meinung, doch als jemand, der die Dinge von innen erlebt, habe ich vielleicht einen anderen, klareren Blick als mancher Einheimische.
Es gibt viele Faktoren, die dazu geführt haben, dass die Idee der Integration ins Stocken geraten oder gar gescheitert ist. Ich möchte diese Punkte einzeln durchgehen und etwas näher beleuchten.
Zwei Arten von Ausländern
Zunächst muss man verstehen, dass es im Wesentlichen zwei Gruppen von Ausländern gibt – was nicht immer einmal den Betroffenen selbst klar ist:
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Diejenigen, die dauerhaft hierbleiben möchten.
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Diejenigen, die nur als Gastarbeiter für eine begrenzte Zeit nach Deutschland kommen.
Natürlich kann sich diese Einstellung im Laufe der Zeit ändern, aber meiner Erfahrung nach kristallisiert sich spätestens nach ein bis zwei Jahren heraus, zu welcher Gruppe man gehört.
Und genau diese Tatsache verändert sehr viel – vor allem in der Mentalität der hier lebenden Menschen.
Sprache – die größte Hürde
Wer ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland kommt (so wie ich einst), stößt von Anfang an auf massive Hindernisse.
Besonders in Bayern – und noch deutlicher in kleineren Städten – ist das Sprachproblem spürbar.
Ich begann sofort zu arbeiten und wollte mich langfristig niederlassen. Deshalb nahm ich das Lernen der Sprache sehr ernst. Nach drei Monaten konnte ich bereits auf A1–A2-Niveau kommunizieren.
Doch sobald ich auf der Straße mit Einheimischen sprach, merkte ich: Das Hochdeutsch, das man in der Schule lernt, hat oft wenig mit dem Dialekt der Region zu tun.
Das ist ein gewaltiges Hindernis für die Integration.
Heute, Jahre später, klingt Bairisch für mich fast natürlich – doch es gibt immer noch Menschen, die ich kaum verstehe.
Hier müssen sich beide Seiten aufeinander zubewegen:
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Die Zuwanderer sollten sich für den Dialekt interessieren, denn er ist Teil der lokalen Kultur.
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Die Einheimischen wiederum sollten Verständnis zeigen – denn es ist schlicht unmöglich, eine Sprache und ihren Dialekt gleichzeitig perfekt zu lernen, vor allem, wenn man mit 30 oder 40 Jahren ins Land kommt.
Für jene, die nur ein paar Jahre bleiben wollen, ist der Aufwand oft zu groß – und genau das ist eines der größten Probleme.
Manche schlagen vor, dass in Behörden künftig auch Englisch als zweite Amtssprache verpflichtend eingeführt wird. Das könnte Neuankömmlingen helfen, sich besser zurechtzufinden – und mit der Zeit würden viele von ihnen ohnehin Deutsch lernen.
Kultur und Religion
Zur Kultur zähle ich auch die Religion, über die ich aber kein eigenes Kapitel schreiben möchte.
Als europäischer, christlich geprägter Ungar war das für mich keine große Herausforderung.
Ich komme aus einer reformierten Familie, meine Frau aus einer katholischen – und die Unterschiede zu den hier üblichen religiösen Praktiken sind minimal.
Die deutsche und die ungarische Kultur sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich: Beide sind stolz, heimatverbunden und respektvoll gegenüber anderen Kulturen – besonders in Bayern spürt man das.
Auch die Küche ist ähnlich. Ich scherze oft, dass ich froh bin, in Bayern gelandet zu sein – denn so darf ich Haxn und Wammerl essen, anstatt mich mit Maultaschen zufriedenzugeben.
Doch viele Ausländer kommen aus völlig anderen kulturellen und religiösen Hintergründen.
Ich bin der Überzeugung: Jeder verdient Respekt – aber ein guter Gast respektiert auch die Regeln des Hauses, das ihn aufnimmt.
Gegenseitiger Respekt und Verständnis wären der Schlüssel.
Leider gibt es auf beiden Seiten Menschen, die hassen oder Vorurteile haben. Das führt zu Spannungen – besonders, wenn einzelne Einwanderer Straftaten begehen.
Dann wird die Stimme der Einheimischen lauter, und die Bereitschaft, Fremde zu akzeptieren, sinkt.
Darunter leiden gerade die, die sich wirklich integrieren wollen – und das wiederum begünstigt Radikalisierung.
Vor allem in muslimischen Gemeinschaften ist das sichtbar, aber nicht ausschließlich dort.
So entstehen parallele Gesellschaften: Wir leben nebeneinander – aber nicht miteinander.
Und genau das, so glaube ich, ist das Hauptproblem des Multikulturalismus in seiner heutigen Form:
Er führt zu segregierten Gemeinschaften, in denen jeder „seinesgleichen“ sucht – anstatt eine gemeinsame Gesellschaft zu bilden.
Das eigene Beispiel
Ich muss zugeben: Auch mir ist das passiert.
So sehr ich mich bemüht habe – ich habe nie wirklich deutsche Freunde gefunden.
Also habe ich mich der ungarischen Gemeinschaft angeschlossen: Ich besuche das ungarische Kulturzentrum, gehe zu Theatervorstellungen und helfe bei der Gründung einer ungarischen Amateur-Fußballmannschaft.
Das ist wichtig, um unsere Kultur zu bewahren – aber es führt auch dazu, dass man sich von der Mehrheitsgesellschaft abkapselt.
Was die Lösung dafür ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Doch klar ist: Beide Seiten müssen aufeinander zugehen und lernen, sich gegenseitig zu verstehen.
Das schwierigste Thema: Das Sozialsystem
Ich weiß, dass ich dafür Kritik bekommen werde – aber ich möchte ehrlich sein.
Es ist schlicht nicht akzeptabel, dass Menschen 30 oder 40 Jahre lang in das deutsche Sozialsystem einzahlen, während andere, die nie einen Tag hier gearbeitet haben, davon profitieren.
Ich verstehe, dass humanitäre Hilfe wichtig ist – aber in diesem Ausmaß ist sie nicht nachhaltig.
Für uns Ausländer, die hier arbeiten und Steuern zahlen, ist das doppelt bitter:
Einerseits fließt auch unser Geld in diese Töpfe, andererseits werden wir sofort als „Sozialschmarotzer“ abgestempelt, wenn wir selbst einmal Arbeitslosengeld beantragen müssen.
Das vergrößert die Kluft zwischen den Menschen.
Meine Lösung wäre:
Wer zwei, drei oder zehn Jahre hier gearbeitet hat, sollte selbstverständlich Anspruch auf Unterstützung haben.
Aber jemand, der gerade erst angekommen ist, sollte diese Leistungen nicht sofort erhalten.
Wenn das so geregelt wäre, würden viele der größten sozialen Probleme – insbesondere in manchen Großstädten – sehr schnell abnehmen.
Vielleicht klingt das nach einer konservativen Meinung – aber es ist meine Meinung.
Fazit
Das Wichtigste ist, dass wir offen für andere Kulturen bleiben – und gleichzeitig verstehen, wie schwer es ist, in einem fremden Land mit einer neuen Sprache ganz von vorne zu beginnen.
Aber – und das ist ein großes Aber –
wer hierherkommt, muss die lokale Kultur respektieren und sich ihr so weit wie möglich anpassen.
Wir sind Gäste in diesem Land, auf der Suche nach einem besseren Leben – und mit dieser Haltung sollten wir auch hier leben: als gleichberechtigte Partner, aber in Gastfreundschaft.
Wenn auf beiden Seiten Respekt und Verständnis herrschen, dann kann eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft entstehen – und vielleicht dazu beitragen, dass Deutschland, einst Europas stärkste Industrienation, wieder zu alter Größe findet.
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